Das HQE-Zertifikat wurde zunächst als Standard für bestehende sowie neue Büro- und Schulgebäude eingeführt, ist aber heute auf alle Nichtwohngebäude bei Neubau, Sanierung und im Bestand anwendbar. Für Einfamilienhäuser und größere Wohngebäude gibt es wie auch bei anderen Zertifizierungssystem ein separates Bewertungssystem. Es soll Bauherren und Planer dazu anregen, Gebäude mit maximalem Komfort bei minimaler Beeinträchtigung der Umwelt zu entwickeln, zu modernisieren oder zu betreiben. Zur Qualitätssicherung findet jeweils nach Beauftragung, Planung und Fertigstellung bzw. im Betrieb eine Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter (Auditor) statt, auf deren Grundlage die Zertifizierung in den drei Stufen Très Performant, Performant oder Base erfolgt. Die Zertifizierungsstellen sind Certivea für Nichtwohngebäude, Quartiere oder Infrastrukturprojekte und Cerqual für Wohngebäude.
Zu den Kategorien jeder Gebäudezertifizierung nach HQE (HQE Bâtiment) gehören die Themenbereiche Energie, Wasser, Materialien, Abfälle, Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Gesundheit, Wohlbefinden oder Projektmanagement. Darüber hinaus geht die sogenannte nachhaltige Gebäudezertifizierung nach HQE (HQE Bâtiment Durable), die weitere Aspekte wie die Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, inklusive Gestaltung, lokale Wirtschaft und Lebenszykluskosten adressiert. Mit der letzten Aktualisierung wurden die EU-Taxonomiekriterien in das Zertifizierungssystem aufgenommen.
Zertifizierungen nach HQE sind hauptsächlich in Frankreich verbreitet. Derzeit gibt es mehr als 5.800 zertifizierte Projekte nach HQE in insgesamt 22 Ländern.